Geschichte
Vom Hallenbau zur Förderung des Ortes
Begonnen hat die Geschichte des Fördervereins mit einer Vision, wie so oft. Dem Ort Baisingen fehlte eine Mehrzweckhalle für Sport-, Fest- und Kulturveranstaltungen, die den Anforderungen eines Ortes mit über 1000 Einwohnern gerecht wird. Dass man eine Vision hatte, zeigte sich als man sich entschied anstelle eines modernen Zweckbaus das Schlossareal mit der Schloss-Scheuer als Veranstaltungsbereich auszubauen, denn man schuf damit eine Einheit die Sehens- und Nutzenswert ist.
Wenn man den Zustand der Schloss-Scheuer vor dem Umbau anschaute, so wird klar wie viel Arbeit, Engagement und Mut zu diesem Ausbau gehört. Ein derartiges Bauprojekt war nur zu realisieren, wenn die Baisinger Bürgerschaft alle Ressourcen für die notwendigen Eigenleistungen bündelt. Zu diesem Zweck wurde der Förderverein Schloss-Scheuer Baisingen e.V. am 27.04.1996 gegründet. In dem Ausschuss des Vereins mit seinen 11 Mitgliedern, der die Vereinsaktivitäten koordiniert, waren alle bürgerschaftlichen Baisinger Gruppierungen vertreten. Schon im ersten Jahr hatte der Verein 236 Mitglieder.
Das Projekt Schloss-Scheuer begann mit der Vorstellung des Hallenkonzeptes rechtzeitig vor der Aufstellung des Haushaltsplanes 1997. Dabei übernimmt der Förderverein als Ansprechpartner in Sachen Schloss-Scheuerausbaus die organisatorische Funktion beim Umbau. Der Bauherr ist die Stadt Rottenburg, vertreten durch die Ortschaftsverwaltung.
Rechtzeitig zogen alle Beteiligten an einem Strang und so wurden schon 1997 im Haushaltsplan die ersten 100 000 DM als erste Planungs- und Ausbaurate genehmigt.
Im Jahr 1996 wurden bereits die ersten 87 Stunden Arbeitseinsätze unter Leitung von Hans Hartmann in Form von „Entrümpelung“ geleistet. Von 1997 an wurden dann sowohl die notwendigen Finanzmittel in Form von Veranstaltungserlösen und besonders Spenden als auch die Bauleistung deutlich erhöht. Im Dezember 1998 wurden dann die ersten Fachgewerke ausgeschrieben.
Das Jahr 2000 war dann auch für den Förderverein bemerkenswert, denn es wurden mehrere entscheidende Weichen für den Weiterbau der Schloss-Scheuer gestellt. Zum einen übernahm das Architekturbüro Osterried / Hoheisel die Bauleitung und musste sogleich Vorschläge unterbreiten um die Baukosten zu reduzieren. Gleichzeitig kam in diesem Jahr aber auch die Zusage, dass Fördermittel der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zur Verfügung standen. Weiterhin war das Vereinsvermögen mittlerweile auf über 100000 DM angewachsen und damit wurde auch die zugesagte finanzielle Eigenleistung des Fördervereins erbracht. Nachdem nun die Rahmenbedingungen standen, konnte im Jahr 2001 und 2002 die Eigenleistungen vom Volldampf weiter durchgeführt werden.
Im Jahr 2002 ist es dann so weit, die Schloss-Scheuer konnte genutzt werden. Bereits am 9.April konnte der Schul- und Jugendsport in der Halle stattfinden. Im Sommer 2002 begann man dann mit der Planung der Außenanlage. Im Oktober wurde dann mit dem ersten Bauabschnitt Schlosshof begonnen.
Die Schloss-Scheuer wurde dann am 14. November 2002 in einem Festakt feierlich übergeben und stand damit zur Nutzung zur Verfügung.
Der Schlosshof sollte nun folgen und am 24.05. 2003 konnte er dann feierlich eingeweiht werden mit einem sehr schön aussehendem Pflastermuster, welches am Anfang die verantwortlichen „Steinverleger“ vor Probleme stellte, bis dann mit Hilfe von Schablonen das Muster realisiert werden konnte.
Da im Jahr 2003 das große Bauprojekt Schloss-Scheuer weitgehend abgeschlossen war, beschloss der Förderverein eine Erweiterung des Vereinszwecks. Seine Arbeit sollte nun neben dem Erhalt und Verbesserung der bestehenden Bausubstanz und deren Ausstattung, wie der Schloss-Scheuer und des Schloss-Gebäudes, auch den örtlichen Kindergarten und die Grundschule sowie die örtlichen Vereine unterstützen. Auch hierbei gilt es bei wesentlichen Projekten die Anstrengungen zu bündeln und den Ort an den Stellen zu fördern, wo die Unterstützung der öffentlichen Hand aufhört. Das bürgerschaftliche Engagement für das Wohl eines Ortes findet sich auch im Förderverein wieder.
Kaum war die Schloss-Scheuer in Benutzung merkte man, dass für die Sportgeräte und Möbel zu wenig Abstellraum vorhanden war. Ebenso mussten die Bühnenelemente immer mit einem „Spezialtransport“ angeliefert werden. Da aufgrund des großen Anteils an Eigenleistung noch Mittel zur Verfügung standen, wurde ein Geräteanbau für die Scheuer geplant und auch im Rahmen der Möglichkeiten genehmigt. Auch dieses abschließende Bauprojekt wurde wieder mit großem Engagement durchgeführt und zeit- und budgetgerecht vollendet.
Mit dem Anbau war die Schloss-Scheuer nun eine echte Mehrzweckhalle geworden, in der schnell für Veranstaltungen auf- und abgebaut werden konnte. Die intensive Nutzung der Halle, die in Rottenburg beispielhaft ist, gibt der ursprünglichen Planung Recht, mit dem Umbau ein attraktives Veranstaltungsgebäude zu schaffen. Neben diesen großen Unternehmungen realisierte der Förderverein nun auch kleinere Projekte, so die Renovierung der Küche im Schlossgebäude und den Erhalt des Schlachthauses.
Durch regelmäßig stattfindende Veranstaltungen, die alle mit Eigenengagement durchgeführt werden, gelingt es nun auch den Kindergarten, die Schule sowie den Musik- und Sportverein zu unterstützen, sodass Anschaffungen getätigt wurden, die letztendlich allen Baisinger Bürgern zu Gute kommen. Durch Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Benefizkonzert „Baisingen rockt für Kids“ und die Kinderkleiderbörse (jeweils im Frühjahr und im Herbst) gelang es dem Kindergarten Musikinstrumente, Computer und ein Sonnensegel zu besorgen, die Schule bei der Ausstattung des Schulhofes und den Musik- und Sportverein bei ihrer Jugendarbeit zu unterstützen.
Diese Aktionen werden von engagierten Eltern durchgeführt und sind in das Baisinger Veranstaltungsjahr fest integriert. Weitere zusätzliche Anschaffungen wie Bonkassen für Veranstaltungen, Garderoben für die Schloss-Scheuer und die Küchenausstattung für das Schlossgebäude stehen jetzt den Baisinger Bürgern zur Verfügung.
Der Förderverein wird sich auch in Zukunft schnell und flexibel für die Förderung des Ortes einsetzen und damit noch viele Projekte in der Zukunft realisieren. Durch ihr vorbildliches Engagement prägen die Baisinger weiterhin ihren Ort und fanden auch weit über die städtischen Grenzen heraus Beachtung.